Was macht eigentlich
Irmgard Gerlatzka?
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Bald 66 und kein bisschen
leise, sondern mit Temperament wie eh und je, steht und geht sie durchs
Leben, unsere wohl Erfolgreichste unter den Spielerinnen des DBV.
Allein 17 Deutsche Meisterschaften
von 1960 – 1973 stehen in Ihrem Rekordbuch, darunter die bisher von keiner
Dame erreichte Anzahl von 9 Titeln im Einzel. Auch bei den Westdeutschen
ließ Irmgard sich nicht lumpen und gewann von 1960 – 1976 hier 16
Titel.
Elfmal stand sie bei Internationalen
Meisterschaften ganz oben auf dem Treppchen unter anderem in Norwegen,
Frankreich, den Niederlanden, Südafrika und 1966 und 1967 sogar bei
der German Open.
All diese Erfolge werden
jedoch überragt von der Europameisterschaft 1968 im Dameneinzel in
Bochum. Auf dieser Ebene gewann sie auch noch 1968 eine Bronzemedaille
und 1970 Silber und Bronze in Port Talbot (WAL). Irmgard wurde bereits
1963 erstmals zur „All England“ eingeladen und gewann hier 1970 zusammen
mit Wolfgang Bochow die Silbermedaille im Gemischten Doppel, in jener Zeit
waren die „All England“ die inoffiziellen Weltmeisterschaften im Badminton,
da es offizielle Titelkämpfe erst ab 1977 gibt.
Von 1961 – 1974 vertrat sie
den DBV bei 40 Länderspielen unter anderem bei den Europameisterschaften,
dem Uber-Cup und im Helvetia Cup, wo sie viermal im Sieger Team stand.
Auch die Verbandsarbeit
ist Irmgard Galatzka nicht verborgen geblieben, so war sie von 1975 -1977
Frauenwartin des DBV und von 1970 – 1979 des BLV NRW.
Für ihren Einsatz im
Badmintonsport erhielt Irmgard zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen,
hier ragen besonders heraus die Verleihung des „Silbernen Lorbeerblatts“
der Bundesrepublik Deutschland 1968, der höchsten deutschen Sportauszeichnung,
sowie 1989 der „Meritorious Service Award" der Internationalen Badminton
Federation.
Nach der Badminton Karriere
hat sich Irmgard Gerlatzka noch dem Tennissport zugewandt und hat es hier
sogar bis zu Europameister-Ehren bei den Veteranen gebracht. Sie lebt mit
ihrem Mann Hans Joachim nach wie vor in ihrer niederrheinischen Heimat
und wohnt jetzt in Willich.
Horst Rosenstock |