Ulrich Schaaf, der Präsident des
Landesverbandes NRW,
zum Tode des Ehrenmitglieds Herbert
Manthey
„Herbert war ein exzellenter
Fachmann, dem keiner was vormachen konnte“
Der überraschende Tod
von Herbert Manthey macht uns alle betroffen. Bis zum Vorjahr weilte er
noch inmitten unseres NRW-Vorstandes und war als Sportwart eine der wichtigsten
Führungspersonen im Landesverband. Unser aller und mein persönliches
Mitgefühl gilt seiner Frau Renate und seiner Familie.
Ich selbst kannte Herbert
Manthey seit 27 Jahren. Damals übernahm ich Verantwortung im Vorstand
der Badmintonabteilung meines Heimatvereins Grün-Weiß Paderborn.
Er war schon NRW-Sportwart, war also bereits in jenem Amt, das er insgesamt
37 Jahre innehaben sollte. Verfestigt hat sich unsere Zusammenarbeit dann,
als ich 1998 als Vizepräsident in den BLV-Vorstand gewählt wurde.
Ich habe Herbert Manthey
erlebt als einen Menschen, dem man in seinem Verantwortungsbereich nichts
vormachen konnte. Sein Rat war unverzichtbar, denn er war oft der Einzige
der noch wusste, wie diese oder jene Regelung zustande gekommen war. Er
wusste, wie es zugeht beim allwöchentlichen Spielbetrieb in unseren
Hallen. Er hatte nur zu oft erlebt, wie irgend jemand eine Lücke gefunden
hatte und versuchte, diese zum eigenen Vorteil zu nutzen. Und er hatte
miterleben müssen, wie sich durch immer neue Vorschriften die von
ihm verantwortete Spielordnung nach und nach aufblähte. Ich glaube
sagen zu können, dass er keineswegs glücklich darüber war,
wie die reibungslose Abwicklung des Spielbetriebs immer weitergehende und
detailliertere Vorschriften erzwang. Oft genug hat er sich darüber
aufgeregt, wenn wieder einmal Forderungen nach neuen Regelungen laut wurden
oder wenn der Eifer der Jüngeren nach Änderungen überbordete.
Denn als exzellenter Fachmann hatte er immer die Zusammenhänge parat
und das allermeiste irgendwann schon ausprobiert.
Erfreulich für Herbert
Manthey war, dass er viele Ehrungen entgegen nehmen konnte. Er hat also
eine Würdigung der Arbeit, die er für den Badmintonsport geleistet
hat, durchaus erfahren. Bei uns im Landesverband wurde er vom letztjährigen
Verbandstag zum Ehrenmitglied ernannt. Dies ist die höchste Auszeichnung,
die der Landesverband zu vergeben hat. Der DBV hat ihm 1990 die Ehrenplakette
verliehen. Das Land Nordrhein-Westfalen zeichnete ihn im Jahr 2004 mit
der NRW-Sportplakette aus.
Begonnen hatte seine Funktionärskarriere
im Bezirksausschuss Nord I. Dort war er 1964 Beisitzer. Im Leistungsausschuss
saß er von 1981 bis 1995. Nach seinem Rückzug als Sportwart
amtierte er noch als Kassierer im Förderverein des Landesverbandes
und im „Club der Deutschen Meister und Freunde des Badmintonsports“. Im
Deutschen Badminton-Verband gehörte er von 1972 bis 1974 dem Spielausschuss
an, 1973/74 war er Ausschuss-Vorsitzender.
An viele große Veranstaltungen
in Mülheim erinnere ich mich, für die er als Organisationschef
mit „seinem“ Verein 1. BV Mülheim verantwortlich zeichnete. Große
nationale Turniere natürlich, wie Westdeutsche und Deutsche Meisterschaften,
aber auch große internationale wie den Europacup oder die Internationale
Deutsche Meisterschaft waren darunter.
An der Aufzählung all
dieser Aktivitäten mag man erkennen, von welch unermüdlicher
Schaffenskraft Herbert Manthey angetrieben war. Anlässlich der letzten
German Open im Januar wurde er dafür noch aus der Hand des geschäftsführenden
IBF-Präsidenten Punch Gunalan mit dem „Meritorious Service Award“
der Internationalen Badminton Federation ausgezeichnet. Eine Ehrung für
die ihn der Deutsche Badminton-Verband vorgeschlagen hatte. Mit dieser
Auszeichnung wird vom Weltverband eine lange und verdienstvolle Tätigkeit
für den Badmintonsport gewürdigt. Eine glückliche Fügung,
dass Herbert Manthey auch diese Ehrung noch entgegennehmen konnte.
Herbert Manthey hat sich
um unseren Badmintonsport mit aller Kraft seines Lebens verdient gemacht.
Wir werden ihm ein ehrendes
Andenken bewahren. |