|
||||
Toilettenaffäre anstatt Heimdebut Wo Badminton-Regionalliga draufsteht ist manchmal doch nicht mehr als ein Kindergarten drin. Hier der komplette Artikel der als PDF-Datei oder als JPG-Datei (größer) --------------------------------------------- Lokalpresse (Münstersche
Zeitung, 15.10.2003) schreibt
Wie berichtet war es der Vorstandsfrau Marlies Fischedick um 17.03 Uhr drei Minuten zu spät. Bottrop bekam die von der Staffelleitung die Punkte zugesprochen und widerspricht der 08-Version, die verspätete Spielerpräsentation bewusst verursacht zu haben. "Genau um 16.54 Uhr" ging der Bottrops Thomas Kuchenbecker nach eigener Aussage zur Toilette. Nervös sei der Ex-Bundesligist gewesen, aber - "ich bin ein Mann" - binnen einer Minute auch wieder zurück. Regelkonform habe er sich vorher beim Schiedsrichter abgemeldet. Als die BG-Spieler zum Racket griffen, informierte Fischedick sie über den Regelverstoß und ordnete an, die Taschen zu packen. "Wir hätten das ja gar nicht gemacht", sagt Kuchenbecker, will sich aber keinen Ärger einhandeln. Den hat es offensichtlich bereits im Vorfeld gegeben: Der ursprüngliche Termin am 11. Oktober sei offiziell auf den 26. des Monats verlegt worden, sagt Michael Fischedick, Vorsitzender der BBG-Badmintöner. Erst habe 08 zugestimmt, dann - als sie vom Fehlen der besten vier Gäste hörten - Hallenprobleme vorgeschoben und die Vorschläge für Alternativtermine nicht mehr beantwortet. Nur unter Einspruch sei man nach Münster gefahren, wo Fischedicks Mutter Marlies nicht druckreif beschimpft worden sei. Sie selbst ist momentan nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Georg Nüsse, sportlicher Leiter bei 08, hat ofiziell Einspruch gegen die 0:8-Wertung eingelegt, die für ihn "ein Witz" ist. Die Münsteraner glauben, der Gast sei mit dem festen Vorsatz angereist, nicht zu spielen, habe alles penibel nachgemessen und den Abbruch provoziert. "Laut Paragraph 56 hätte Bottrop daher verloren", weiß Nüsse, dass das längst nicht Wirklichkeit ist. Der Schiedsrichter habe aber Fischedicks Äußerung notiert, die BBG sei nicht gekommen, um zu spielen. Das riecht ziemlich faul . . . (spa) --------------------------------------------- Lokalpresse (Bottroper Zeitung:,
??.10.2003) schreibt
Was war geschehen? Das Regionalliga-Spiel, das ursprünglich für den 11. Oktober terminiert war, wurde in Rücksprache mit dem Gegner aus Münster und dem Staffelleiter Lutz Sotta auf den 26. September vorverlegt. Die Bottroper hatten um diese Verlegung gebeten, da ihnen am zunächst angesetzten Spieltermin vier Akteure nicht zur Verfügung stünden. Einige Tage vor dem neuen Termin sagte Münster das Spiel mit der Begründung ab, keine Halle zur Verfügung zu haben. "Wir haben dann Münster verschiedene Verlegungstermine angeboten. Da kam aber keine Rückmeldung beziehungsweise der Termin wurde nicht angenommen", schildert BBG-Vorsitzender Michael Fischedick. Der BBG-Boss vermutet aber andere Gründe hinter der Absage Münsteraner. "Wahrscheinlich haben sie erfahren, warum wir den Termin verlegen wollten und haben deshalb dann noch abgesagt, um gegen uns bessere Chancen zu haben", meint Fischedick. So blieb der ursprüngliche Termin, der 11. Oktober, bestehen. Und die BBG reiste laut Fischedick "unter Protest" in die Domstadt. Ohne ihre vier Spitzenkräfte, dafür mit Spielern aus der Reserve. Über die dann folgenden Geschehnisse gibt es verschiedene Versionen. "Das Spiel begann mit Verspätung, weil wir die Spielerpräsentation nicht vornehmen konnten, da BBG-Akteur Thomas Kuchenbecker auf der Toilette war", erklärt Matthias Nowak, Pressesprecher der Münsteraner. Die Bottroper Version hört sich freilich anders an. "Thomas war zwar auf der Toilette, aber das war weit vor dem geplanten Spielbeginn. Die Verzögerung kam dadurch zu Stande, dass Münster nach der Präsentation noch Fotos gemacht hat", sagt sein Bruder und BBG-Spieler Matthias Kuchenbecker. Fakt ist, dass die BBG in Person von BBG-Vorstandsmitglied Marlies Fischedick Protest gegen das Spiel eingelegt hat und mit der Mannschaft abreiste. "Daraufhin wurden wir von Spielern und Zuschauern auf das Übelste beschimpft und bedroht", so Matthias Kuchenbecker weiter. Von offizieller Seite wurde das Spiel mit 8:0 für die BBG gewertet. Begründung laut Statuten: Der Ausrichter hat für einen pünktlichen Spielbeginn zu sorgen hat. Doch Münster fühlt sich für die Verspätung nicht verantwortlich und will gegen die Entscheidung beim Verband Protest einlegen. Wer auch immer Recht bekommen wird - Werbung für den Badmintonsport war dieser Vorfall in jedem Fall nicht. (Björn Schnieder)
17.10.2003 Der Staffleleiter Lutz Sotta wertet das Spiel mit 0-8 0-16 gegen den SC Münster 08 wegen Verstoß gegen § 62/1 und § 64/2 der Spielordnung des BLV NRW. Münster hat nun die Möglichkeit, bei der nächsten Instanz Einspruch einzulegen. § 62
§ 64
Der SC Münster 08
legte Einspruch ein.
Die Spruchkammer wertete
nun 8-0 für Münster.
Stellungnahme SC Münster 08 Zu dieser ganzen unerfreulichen Angelegenheit möchte ich an dieser Stelle einen Leserbrief veröffentlichen, der in dieser Form auch an die Redaktion der Badminton-Rundschau mit der Bitte um Veröffentlichung gegangen ist: Dass es im Badminton-Sport kein Geld zu verdienen gibt, ist hinlänglich bekannt. Und schon gar nicht in der dritten Spielklasse, der Regionalliga. Also muss es für alle Aktive eine andere Quelle der Motivation geben. Vermutlich der Spass am Sport, sollte man meinen. Doch dieser wurde am zweiten Spieltag der Regionalliga West mit Füßen getreten. Beim ersten Heimspiel des Aufsteigers SC Münster 08 fieberten die 08-Spieler ihrem ersten Auftritt vor heimischen Publikum entgegen – und dies gegen den Zweitliga-Absteiger und Titelfavoriten Bottroper BG. Doch dieser schien in Person von Funktionärin Marlies Fischedick dermaßen erbost darüber zu sein, dass Münster sich im Vorfeld aufgrund von fehlenden Hallenzeiten nicht auf einen anderen Spieltermin eingelassen hat, dass Frau Fischedick mit ihrem Team schließlich mit dem – von ihr zugegebenen – Vorsatz nach Münster reiste, sämtliche Regeln und Statuten des Landesverbandes auf peinlichste zu überprüfen und bei einem noch so kleinen Verstoß das Spiel nicht stattfinden zu lassen und statt dessen Protest einzulegen. Bei der von ihr veranlassten
Ausmessung der Hallenhöhe, der Abstände zwischen den Feldern
sowie zwischen Feldern und Tribüne durch den ersten Schiedsrichter
Walter Becker konnte sie einen Regelverstoß jedoch nicht nachweisen.
Diesen fand die penible Dame erst, als die Begrüßung und die
Präsentation der Spieler beendet worden war und das Spiel beginnen
sollte. Die Präsentation endete nämlich erst um 17.03 und somit
war der erste Aufschlag, der gemäß der Statuten zur vereinbarten
Spielzeit, hier 17 Uhr, zu erfolgen hat, nicht mehr pünktlich auszuführen.
Dass Münster aber die Präsentation eher beginnen wollte, um pünktlich
beginnen zu können, dies aber aufgrund des Fehlens des Bottroper Spielers
Thomas Kuchenbecker nicht konnte, hat Frau Fischedick dabei wohl vergessen.
Mit der Begründung, der Spieler sei noch auf der Toilette, konnte
die Begrüßung erst mit wenigen Minuten Verspätung beginnen,
da, wie der Schiedsrichter Walter Becker bestätigte, die Mannschaften
bei der Präsentation vollständig zu sein haben. Münster
trifft in diesem Fall keine Schuld, da unser Sportwart Georg Nüsse
den Schiedsrichter Walter Becker zuvor zwei Mal gefragt hat, wann die Präsentation
beginnen soll. Herr Becker erklärte, man solle warten, bis dass Bottrop
vollständig bei der Präsentation sei. Die Verspätung, die
schließlich dazu führte, dass Bottrop unverzüglich Protest
eingelegt hat und nicht mehr zum Spiel antrat, ist daher aus unserer Sicht
nicht auf ein Verschulden des Ausrichters und Gastgebers SC Münster
08 zurückzuführen. Die mehrmaligen Angebote von Münster
an Bottrop, den Protest noch zurückzuziehen und das Spiel noch stattfinden
zu lassen, lehnte Frau Fischedick rigoros ab.
Viel schlimmer als der derzeitig geltende Punktverlust ist in unseren Augen jedoch der Ansehensverlust des Badminton-Sports. Dieser ist in Zeiten von eh rückläufigen Mitgliederzahlen in den Vereinen der eigentliche Verlierer bei dieser ärgerlichen Geschichte. Ähnlich sahen es auch die Zuschauer in Münster, die teilweise etliche Kilometer zurück gelegt hatten, um den ersten Heimauftritt des Aufsteigers zu verfolgen. Sie verabschiedeten die Funktionärin Marlies Fischedick mit einem gellenden Pfeifkonzert. Und dies vollkommen zurecht. Matthias Nowak
Stellungnahme Bottroper BG Frau Fischedick hat den Regionalligavereinen per Fax am 20.10.2003 eine "Klarstellung zum Vorgang 2.Spieltag 11.10.2003" zugeschickt, deren Inhalt an dieser Stelle für einige Tage im Originaltext wiedergegeben wurde. Frau Fischedick selbst hatte die Einsendung einer Stellungnahme am 19.10. gegenüber Herrn Wessels angekündigt und die Veröffentlichung im Internet eingefordert. Dieser Text traf allerdings bisher bei Herrn Wessels nicht ein. Ein Regionalligaverein leitete allerdings die im BLV sehnsüchtig erwartete Stellungnahme der Bottroper BG zur Veröffentlichung im Internet weiter. Nun wurde auf Veranlassung von Frau Fischedick dieser Text wieder von dieser Seite entfernt. Sie begründet das damit, dass dieser veröffentlichte Text nur für die Vereine der Regionalliga als "Klarstellung" gedacht und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Außerdem hätte ihr Rechtsanwalt geraten, nicht öffentlich zu diesen Vorgängen am 11.10.2003 in Münster Stellung zu nehmen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle und man noch prüfe, Spieler aus Münster wegen Beleidigung o.ä. zu verklagen. Die Löschung des
Textes wurde ohne Anerkenntnis eines Rechtsanspruchs auf Löschung
seitens des BLV NRW von Frau Thomas veranlasst und umgehend durchgeführt.
|