Lüdinghausen und
Bottrop liefern sich einen packenden Schlagabtausch um den Aufstieg und
die Vorherrschaft in Nordrhein-Westfalen – Gildehaus komplettiert das Triumvirat
Neuling Bottrop überrascht – Lüdinghausen
bestätigt. Der Regionalliga-Aufsteiger Bottrop gehört nach den
beiden Unentschieden gegen Spitzenreiter Union Lüdinghausen zum heißen
Meisterschaftsanwärter. Lüdinghausen bestätigt hingegen
den zweiten Platz des Vorjahres mit starken Spielen und steht jetzt ganz
oben. Die Westfalen trotzen der üblichen Prognose, das zweite Jahr
sei das schwerste. Der dritte im „Titeltriumvirat“ ist der TuS Gildehaus.
Die Norddeutschen unterlagen hingegen der Union mit 3:5, halten aber
noch Kontakt zur Spitze.
Vom letztjährigen Dritten EBT Berlin
fehlt im Aufstiegskampf jede Spur. Die Mannschaft aus der Hauptstadt, gespickt
mit einigen ausländischen Top-Spielern, kommt nicht in Tritt und steht
im Mittelfeld, muss sogar um den Klassenerhalt bangen.
Nachholspiel vom 3. Spieltag
Das Match um die Vorherrschaft in Nordrhein-Westfalen
avancierte durch seine Verlegung zu einem echten Spitzenspiel. Erst nach
dem fünften Spieltag trafen sich Bottrop und Lüdinghausen zum
Kampf um die Tabellenführung. Zu diesem Zeitpunkt standen beide noch
ohne Punktverlust da und teilten sich die Spitze. Und das sollte auch nach
dem Spiel so bleiben. Es wurde ein leistungsgerechtes Unentschieden. Ähnlich
wie das Ergebnis war auch der Spielverlauf. Es stand fortwährend auf
der Kippe, kein Sieger war auszumachen. Das Bottroper Damendoppel Piotrowski/Mette
machten Schenk/Marinello keine Geschenke und siegte nach verschlafenem
ersten Satz in vier Durchgängen. Überraschend hingegen war der
Drei-Satz-Sieg des Bottropers Gunawi gegen den Indonesier Yudianto. Doch
Juliane Schenk glich für Lüdinghausen wieder aus. Mit einem wahren
Kantersieg fegte sie Nationalmannschaftskollegin Carina Mette mit 7:0/7:0/7:2
vom Platz. Und erneut blieb es spannend. Bottrops starkes Mixed Piotrowski/Papendick
ließen gegen Mixed-Routinier Kai Mitteldorf mit der jungen Sandra
Marinello nichts anbrennen. Danny Schwarz besorgte anschließend gegen
Raphael Korbel den vierten Punkt auf Bottroper Seite. Nun kam es auf das
Duell zwischen Christoph Schnaase und Matthias Kuchenbecker an. Es entwickelte
sich schnell zu einem Kampfspiel, bei dem die Brisanz auf Grund des Spielstandes
deutlich zu spüren war. In fünf hart umkämpften Sätzen
bezwang am Ende Schnaase seinen Kontrahenten denkbar knapp. Das Unentschieden
war besiegelt.
3. Spieltag: SC Union Lüdinghausen
- Bottroper BG 4:4
1. HD Yudianto/Schnaase - Gunawi/Schwarz
7:5/7:0/5:7/7:4
DD Schenk/Marinello
- Piotrowski/Mette 7:1/7:8/4:7/4:7
2. HD Mitteldorf/Korbel - Kuchenbecker/Papendick
7:5/7:3/7:5
1. HE Yudianto - Gunawi
0:7/6:8/6:8
DE Schenk
- Mette 7:0/7:0/7:2
MX Marinello/Mitteldorf
- Piotrowski/Papendick 3:7/2:7/4:7
2. HE Korbel - Schwarz
2:7/5:7/0:7
3. HE Schnaase - Kuchenbecker
7:0/6:8/6:8/7:2/8:6
Union Lüdinghausen:
6. Spieltag: Lüdinghausen
behauptet sich an der Spitze durch seinen Sieg gegen Gildehaus und zwei
Unentschieden gegen Bottrop
Das Wochenende der Entscheidungen für
die Union Lüdinghausen. Nach einem knappen Remis am Vortag gegen Bottrop,
musste das Team am Sonntag bereits zum nächsten Highlight auflaufen.
Gegen den dritten Titelaspiranten im Bunde, Tus Gildehaus, hieß die
Devise Sieg. Trainer Rachmat Hidajat blieb jedoch mit Prognosen vorsichtig:
„Es wird ein schweres Spiel.“ Auf Gildehausener Seite fehlte Marko
Hukriede. Das kam Lüdinghausen zu Gute. Und alles lief nach Plan.
Durch Siege im Damendoppel, 2. Herrendoppel, 1. Herreneinzel, Dameneinzel
und Mixed, stand früh die 5:1-Führung und somit der Sieg fest.
Doch so klar wie es zunächst scheint, war es nicht. Das zweite Herrendoppel
musste ebenso wie das Mixed über die volle Länge von fünf
Sätzen gehen. Und beide Male spielte Kai Mitteldorf seine volle Erfahrung
aus. Nach jeweils zwei verlorenen ersten Sätzen behielten Mitteldorf/Korbel
und später im Mixed Marinello/Mitteldorf die Nerven und bogen das
Spiel noch zu ihren Gunsten um.
SC Union Lüdinghausen - TuS Gildehaus
5:3
1. HD Yudianto/Schnaase - Reichel/Krawitz
2:7/0:7/7:2/7:5/3:7
DD Schenk/Marinello
- B. Overzier/Cornelisse 7:0/7:1/3:7/7:1
2. HD Mitteldorf/Korbel - v.Hamel/v.Hamel
4:7/4:7/7:4/7:4/7:4
1. HE Yudianto - Krawitz
7:1/7:2/7:0
DE Schenk
- Hüsken 7:0/7:3/7:1
MX Marinello/Mitteldorf
- B. Overzier/Reichel 4:7/1:7/7:2/7:2/7:2
2. HE Korbel - v. Hamel
7:4/1:7/2:7/7:8
3. HE Schnaase - v. Hamel
1:7/8:7/0:7/7:5/5:7
7. Spieltag:
Im letzten Hinrundenspiel mussten die
Westfalen nach Solingen reisen, um gegen den Ohligser TV anzutreten. Recht
souverän brachte das Team das 6:2 über die Bühne und stahl
die Punkte aus der OTV-Halle. Schnell erreichten sie auch hier die 5:1-Führung,
damit war das Spiel entschieden. Marinello/Schenk bezwangen die Niederländerinnen
van Elven/van der Woerdt ähnlich eindeutig wie Mitteldorf/Korbel ihre
Kontrahenten Schekkermann/Teulings. Es folgte ein weiterer Sieg im Dameneinzel
von Juliane Schenk, die noch ungeschlagen im Dameneinzel durch die zweite
Liga marschiert. Ebenso gewann der junge Indonesier Yong Yudianto in drei
Durchgängen gegen Rolf Monteiro.
Ohligser TV - Union Lüdinghausen 2:6
1. HD Monteiro/Meijer - Yudianto/Schnaase
1:7/7:5/8:6/5:7/3:7
DD v. Elven/v.d.
Woerdt - Schenk/Marinello 2:7/3:7/4:7
2. HD Schekkermann/Teulings - Mitteldorf/Korbel
0:7/0:7/2:7
1. HE Monteiro - Yudianto
5:7/4:7/3:7
DE v.d. Woerdt
- Schenk 3:7/3:7/7:1/1:7
MX v.Elven/Meijer
- Marinello/Mitteldorf 7:5/5:7/7:5/5:7/7:5
2. HE Teulings - Korbel
5:7/7:5/7:3/7:2
3. HE Jakob - Schnaase
6:8/0:7/2:7
Ohligser TV:
4. Spieltag: Der Kampf um den Klassenerhalt
geht weiter
Wie bereits am dritten Spieltag gegen
Gildehaus, musste der Ohligser TV auch gegen Gifhorn auf Alex Meijer verzichten.
Der Niederländer arbeitete als Co-Trainer für die holländische
Olympiaauswahl und hatte an diesem Wochenende seinen Einsatz bei den Danish
Open. So musste Coach Jörg Kraft die Doppel erneut umstellen, was
sich aber nicht allzu negativ auswirkte. Das zweite HD siegte glatt. Das
erste HD begann viel versprechend, doch vergab einen 2:0-Satzvorsprung
und unterlag am Ende in fünf Sätzen, nach Matchball im vierten
Satz. Monteiro holte anschließend das erste HE gegen Maurice Niesner
– so erhöhte Ohligs auf 3:1. Doch die folgenden als sicher eingestuften
Damenpunkte wurden diesmal beide vergeben. Kathi Bobeth (Gifhorn) zeigte
Marielle van der Woerdt ihre Grenzen. Das gleiche erfuhren van Elven/Schekkermann
gegen das junge Gifhorner Mixed Ottrembka/Zöllner. Den rettenden vierten
Punkt bescherte am Ende OTV-Urgestein Oliver Jakob in einem hochdramatischen
Fünf-Satz-Match.
Ohligser TV - BV Gifhorn 4:4
1. HD Monteiro/Jakob - Niesner/Zöllner
7:6/7:0/2:7/7:8/1:7
DD v. Elven/v.d.
Woerdt - Bobeth/Ottrembka 7:4/7:3/8:7
2. HD Schekkermann/Teulings - R. Niesner/Reichstein
7:5/7:2/8:6
1. HE Monteiro - M. Niesner
7:0/7:0/6:8/4:7/7:2
DE v.d. Woerdt
- Bobeth 4:7/2:7/7:1/6:8
MX v.Elven/Schekkermann-
Ottrembka/Zöllner 1:7/7:5/4:7/0:7
2. HE Teulings - R. Niesner
7:5/3:7/1:7/7:3/0:7
3. HE Jakob - Neumann
7:2/7:2/4:7/0:7/8:6
8. Spieltag
Gegen den Aufstiegsaspiranten aus Gildehaus
konnte Ohligs das erste Mal in dieser Saison auf ganzer Linie überzeugen.
Im ersten Rückrundenspiel sah es sogar zeitweise nach einem Überraschungssieg
der Solinger aus. Nachdem die Doppel gut starteten und auch Marielle van
der Woerdt im Dameneinzel Kampfgeist zeigte, waren beim 3:1-Zwischenstand
alle optimistisch gestimmt. Doch die gute Stimmung hielt nicht lange an.
Es folgten Niederlagen von Monteiro und Jakob in den Einzeln sowie im Mixed
van Elven/Meijer. Beim Stand von 3:4 hing also alles vom jungen Neuzugang
Timo Teulings ab. Der 19-jährige Abiturient behielt gegen den Ex-Erstligisten
Marko Hukriede die Nerven und siegte in einem spannenden Fünf-Satz-Krimi.
Ohligser TV - TuS Gildehaus 4:4
1. HD Monteiro/Meijer - Reichel/M. Hukriede
7:3/3:7/8:6/7:0
DD v. Elven/v.d.
Woerdt - B. Overzier/Cornelisse 7:3/8:7/7:2
2. HD Schekkermann/Teulings - v.Hamel/v.Hamel
3:7/8:6/3:7/2:7
1. HE Monteiro - v. Hamel
5:7/7:2/1:7/3:7
DE v.d. Woerdt
- Hüsken 3:7/5:7/7:2/7:2/7:3
MX v.Elven/Meijer
- B. Overzier/Reichel 4:7/6:8/1:7
2. HE Teulings - M. Hukriede
4:7/7:2/3:7/7:3/7:1
3. HE Jakob - v. Hamel
6:8/0:7/3:7
Bottrop:
4. Spieltag: Das Überraschungsteam
aus dem Pott
Das Überraschungsteam der 2. Bundesliga
kommt mitten aus dem Ruhrgebiet. Die Bottroper BG fährt einen Sieg
nach dem anderen ein. Kaum ein Spieler ist über 22 Jahre alt. Unbeschwert
schlagen die jungen Wilden in den Hallen der zweiten Liga auf. Gegen Berlin
gab es einen weiteren Sieg, an dem einmal mehr Kathrin Piotrowski großen
Anteil hatte. Das Damendoppel mit Carina Mette wurde erneut deutlich gewonnen.
Die starke Engländerin stellte da kein Hindernis dar. Nur im Dameneinzel
war sie für Carina Mette noch eine Nummer zu groß. So blieb
das Spiel spannend. Das Mixed glich zum 3:3 Zwischenstand aus. Nun mussten
beide Einzel kommen. Danny Schwarz und Matthias Kuchenbecker behielten
die Nerven. Jeweils in vier Sätzen holten sie den doppelten Punktgewinn
nach Bottrop.
Eine Erwähnung ist hingegen noch
Danny Schwarz wert. Der 21-jährige Bottroper gewann bisher jedes seiner
Herreneinzel und musste erst einmal über die volle Distanz von fünf
Sätzen gehen. Danny ist inzwischen acht Spiele ungeschlagen im Einzel.
Bottroper BG - EBT Berlin 5:3
1. HD Gunawi/Schwarz - Chen/Dettmann
7:5/4:7/0:7/2:7
DD Piotrowski/Mette
- Pantaney/Bölter 7:1/7:2/7:4
2. HD Weyck/Papendick - Schwab/Sadewater
7:2/8:6/3:7/7:1
1. HE Gunawi - Chen
2:7/3:7/3:7
DE Mette
- Pantaney 1:7/2:7/1:7
MX Piotrowski/Papendick
- Bölter/Sadewater 7:2/7:1/7:3
2. HE Schwarz - Dettmann
4:7/7:5/7:2/7:5
3. HE Kuchenbecker - Schwab
7:5/7:2/5:7/7:0
8. Spieltag:
Im ersten Spiel der Rückrunde trennten
sich Bottrop und Lüdinghausen erneut 4:4. Doch diesmal lief es etwas
anders. Für Kathrin Piotrowski, spielte die routinierte Nicole Baldewein.
Daraus resultierte auch eine Umstellung in der Aufstellung. Gegen Juliane
Schenk rechneten sich die Bottroper im Dameneinzel eher geringe Chancen
aus. Deshalb spielten Carina Mette und Dharma Gunawi das Mixed. Sie siegten
sogar deutlich gegen Marinello/Mitteldorf. Nicole Baldewein musste im Einzel
gegen Juliane Schenk ran. Und auch sie musste die Klasse der Jugendeuropameisterin
am eigenen Leib erfahren. Ebenso erging es Carina Mette im Hinspiel. Auf
Lüdinghausener Seite spielte erstmals Philipp Knoll, der jedoch noch
nicht wieder an seine Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen konnte.
Zwei Spiele hatten unterdessen einen anderen Ausgang als im Hinspiel. Lüdinghausen
holte diesmal das Damendoppel, dafür unterlag aber Christoph Schnaase
gegen Matthias Kuchenbecker glatt in drei Sätzen.
Bottroper BG - Union Lüdinghausen
4:4
1. HD Weyck/Schwarz - Yudianto/Schnaase
7:4/1:7/3:7/4:7
DD Baldewein/Mette
- Schenk/Marinello 7:5/5:7/4:7/2:7
2. HD Kuchenbecker/Papendick - Mitteldorf/Korbel
7:2/5:7/2:7/3:7
1. HE Gunawi - Yudianto
8:6/7:1/3:7/7:2
DE Baldewein
- Schenk 0:7/0:7/0:7
MX Mette/Gunawi
- Marinello/Mitteldorf 7:4/7:5/7:3
2. HE Schwarz - Knoll
7:2/7:5/7:1
3. HE Kuchenbecker - Schnaase
7:4/7:5/7:5
Auf Grund der großen Anzahl an Spielen
beziehe ich mich nur auf eine Auswahl der Spiele der NRW-Vereine. Einzelne
Spielergebnisse zu allen Spielen der 2. Bundesliga gibt es unter http://www.milon.de.
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Informationen
Fabian Dietrich |