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02.12.2001
Bericht aus der 1.Bundesliga
Berlins Sieg in Wesel hat einen Beigeschmack
Anekdoten unter Profis ­ der Deutsche Meister Südring Berlin leistet sich Missgeschick

Holger Schmidt (Sportwart des BV Wesel RW) berichtet uns Folgendes zum Meisterschaftsspiel seines Teams gegen den amtierenden Deutschen Meister Eintracht Südring Berlin: "Alles mal ganz von vorne: 

Samstag, 20.10.01 1.Bundesliga, 3.Spieltag, BV Wesel RW gegen BC Eintracht Südring Berlin - Spielbeginn 14.00 Uhr. Die Aufstellungen waren pünktlich um 13.30 Uhr eingetragen. Die Spieler beider Teams wärmten sich auf und bereiteten sich auf das bevorstehende
Meisterschaftsspiel vor. Kurz vor Spielbeginn fiel plötzlich auf, dass auf Berliner Seite nur drei Herren anwesend waren. Der im Spielbericht
eingetragene Finne Jyri Aalto fehlte. Berlin-Coach Rainer Behnisch fand keine passende Erklärung für das Fehlen und unerlaubte Eintragen des
Spielers, trotz Fehlens. Dann erklärte er, dass der Finne versehentlich nach München statt nach Düsseldorf geflogen war. Dort erst den Fehler bemerkte und zügig einen Flug nach Düsseldorf arrangierte, wo er von einem Fahrer abgeholt wurde und erst um 14.20 Uhr in der Weseler Rundsporthalle erschien. Die Schiedsrichter waren zunächst ratlos und überließen nach Beratung dann dem BV Wesel die Entscheidung, ob das Spiel stattfinden sollte oder nicht. Das Team entschied sich trotz drohender Niederlage für das Spiel, zeigte somit großen Sportsgeist. "Denn so wollen wir ja auch kein Spiel gewinnen", erklärt Sportwart Holger Schmidt. Erst gegen 14.25 begann das Spiel mit Weseler
Einverständnis und es endete wie erwartet mit 8:0 für Berlin."

Holger Schmidt weiter: "Dazu folgende Fragen, die sich jeder selbst beantworten darf: Darf so etwas ausgerechnet einem Deutschen Meister
passieren? Darf so etwas überhaupt passieren? Was sollen denn die Zuschauer denken? Wie kann man so in der 1.Bundesliga planen? Selbst in den untersten Spielklassen kommt so etwas kaum vor! Für Wesel ist es klar gewesen, dass man auf jeden Fall spielen wird - auch das Endergebnis war eigentlich jedem vorher bekannt und auch auf einen 8:0-Sieg durch Nichtantritt des Gegners war man in Wesel nicht scharf.
Entweder man schafft den Klassenerhalt auf spielerische Art und Weise oder man hat nichts in der 1.Liga zu suchen."



3. bis 8. Spieltag: Ähnliches Tabellenbild wie in der Vorsaison

3. Spieltag
Im immer brisanten Duell zwischen Beuel und Langenfeld behielt diesmal der FC Langenfeld die Nase vorn. In der Erwin-Kranz-Halle wurde einmal mehr hochklassiger Badmintonsport geboten. In voller Halle lief es zunächst mäßig für die Bonner. Das 1. Herrendoppel unterlag unglücklich in drei Sätzen, nach vergebenen Matchbällen im vierten Satz. Das Damendoppel holte sich ebenfalls Langenfeld. Doch dann kamen die Spiele der Beueler. Das Doppel Maywald/Hannes siegte überzeugend gegen B. Joppien/Wacha. Es folgte das erste Herreneinzel, indem der Chinese Xie den Deutschen Meister Björn Joppien bezwang ­ immerhin holte Björn gegen den starken Asiaten einen Satz und den souverän mit 7:1. Anschließend musste Heidi Dössing-Eiber das Dameneinzel auf Grund einer Verletzung kampflos an Steffi Müller abgeben. Den Punkt hätte Beuel gut gebrauchen können und sie sollten sich noch darüber ärgern. Im Mixed spielten Zwiebler/Busch stark auf. Stets waren die Ballwechsel hart umkämpft. Gegen die Nationalspieler Tesche/Hönscheid rechnete niemand wirklich mit einem Sieg des erst vor dieser Saison neuformierten Mixed. Doch Marc Zwiebler und Mareike Busch überraschten ihre Zweifler mit einem Sieg in fünf Sätzen. Nun fehlte Beuel nur noch ein Sieg zum Unentschieden aus den beiden Einzeln. Doch hier behielt wieder Langenfeld die Oberhand. Wacha kämpfte Ian Maywald im fünften Satz mit 8:6 nieder. Andi Wölk schlug den Diplom-Sportlehrer Marc Hannes, ebenfalls in fünf Sätzen. Damit triumphierte Langenfeld gegen den Traditionsverein aus Bonn.

1. BC Beuel ­ FC Langenfeld 3:5
1. HD    Zwiebler/Xie        - M. Joppien/J. Tesche    5:7/7:4/7:1/7:8/0:7
DD    Dössing-Eiber/Busch    - Hönscheid/Müller        1:7/0:7/1:7
2. HD    Maywald/Hannes    - B. Joppien/Wacha        7:8/7:4/7:5/7:3
1. HE    Xie            - B. Joppien            7:1/7:0/1:7/7:0
DE    Dössing-Eiber        - Müller            0:7/0:7/0:7 (o.K.)
MX    Zwiebler/Busch    - J. Tesche/Hönscheid    7:8/7:5/7:5/5:7/7:2
2. HE    Maywald        - Wacha            6:8/3:7/7:3/7:1/6:8
3. HE    Hannes        - Wölk                3:7/6:8/7:1/7:3/4:7

4. Spieltag
Es wurde zu einem richtig spannenden Spiel. Gegen die hochkarätige Bodensee-Truppe hatte sich Langenfeld weniger ausgerechnet. Doch wie vor der Saison angekündigt, hatte sich das Team aus Langenfeld vorgenommen den einen oder anderen Titelaspiranten zu ärgern. Und das gelang. Mit den Doppeln ging es los. Beide Herrendoppel gingen über fünf Gewinnsätze, gingen aber jeweils noch knapp an Friedrichshafen. Es folgten drei Spiele, die nicht besser hätten laufen können. Björn Joppien bezwang den German Open-Halbfinalisten Rasmus Wengberg in vier Durchgängen. Der Pole Wacha machte es dem Deutschen Meister nach. Langenfelds Neuzugang verpackte den Schweden Johansson in drei
Sätzen. Es folgte die nächste kleine Überraschung. Joachim Tesche und Anne Hönscheid machten ein tolles Spiel gegen den  ixed-Spezialisten und Weltranglisten-Achten Björn Siegemund mit Claudia Vogelsang. Fünf-Satz-Sieg hieß es am Ende für die Rheinländer Tesche/Hönscheid. Anschließend hatte Andi Wölk das Unentschieden zwar auf dem Schläger, aber gegen den sicher aufspielenden Bengtsson war wenig zu holen. Ein glatter Drei-Satz-Sieg war die Folge und bedeutete die Niederlage für Langenfeld. Trotzdem zeigte sich das junge Team aus der Nähe von Düsseldorf mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

VfB Friedrichshafen ­ FC Langenfeld 5:3
1. HD    Siegemund/Kindervater    - M. Joppien/J. Tesche 8:7/5:7/7:4/0:7/7:3
DD    Xu/Vogelsang            - Hönscheid/Müller        7:2/7:3/8:6
2. HD    Wengberg/Johansson        - B. Joppien/Wacha 7:5/1:7/7:4/6:8/7:4
1. HE    Wengberg            - B. Joppien            5:7/7:4/1:7/1:7
DE    Xu                - Müller            7:1/7:0/7:0
MX    Siegemund/Vogelsang    - J. Tesche/Hönscheid    4:7/7:5/2:7/8:6/5:7
2. HE    Johansson            - Wacha            4:7/6:8/4:7
3. HE    Bengtsson            - Wölk                7:1/7:0/7:1

6. Spieltag
In dieses Spiel hatte Aufsteiger BV Wesel RW all seine Hoffnungen auf den Klassenerhalt gesteckt. Einen Punkt wollten sie in eigener Halle mindestens holen. "Besser noch sei ein Sieg", so Sportwart Holger Schmidt. Doch recht früh zeichnete sich eine drohende Niederlage an. Zwar verliefen alle Doppel recht ausgeglichen, doch in den entscheidenden Situationen war die SG Anspach kaltschnäuziger. Das zeigte sich vor allem im 1. HD, in dem Kuijten/Hukriede in jedem Satz, Satzbälle hatten und dennoch in drei Durchgängen verloren. Die Damenspiele gingen im weiteren Verlauf recht eindeutig an die Gäste. Dennoch zeigten Diane Lakermann und Michaela Döhmen eines ihrer besten Spiele. In den drei Herreneinzeln spielten dann die Rot-Weißen die dominante Rolle. Nachdem Stephan Löll Norman Eby recht zügig vom Feld schickte, machte
Thorsten Hukriede es seinem Mannschaftskollegen nach und zwang Franklin Wahab eindeutig in die Knie. Der Belgier Kuijten hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Was sich schon im Doppel offenbarte, setzte sich im Einzel fort. Trotz 2:1-Satz-Führung brachte er das Spiel nicht nach Hause. Für Wesel wird es nun ganz schwer noch den drohenden Abstieg zu vermeiden. Will man noch auf den rettenden achten Tabellenplatz vorrücken, muss im Rückspiel gegen Anspach ein doppelter Punktgewinn her.

BV Wesel RW ­ SG Anspach 2:6
1. HD    Kuijten/Hukriede    - Wahab/Junior        6:8/6:8/7:8
DD    Döhmen/Lakermann    - Schönharting/Lambertz    1:7/4:7/7:2/5:7
2. HD    Schüler/Mössing    - Merget/Lambertz        0:7/7:5/4:7/1:7
DE    Lakermann        - Schönharting        4:7/2:7/1:7
MX    Döhmen/Mössing    - Mirtsching/Merget        2:7/3:7/2:7
1. HE    Kuijten        - Junior            5:7/7:1/7:4/4:7/2:7
2. HE    Hukriede        - Wahab            7:3/7:0/7:5
3. HE    Löll            - Eby                7:5/8:7/7:4

7. Spieltag
In Uerdingen hatte Beuel erwartungsgemäß wenig zu melden. Gegen die hochkarätige Bayer-Truppe glänzten jedoch Maywald und Hannes in den Einzeln. Vielleicht wäre etwas im 1. Herrendoppel und 1. Einzel drin gewesen. Doch Beuels Chinese Yangchun Xie verletzte sich im Doppel so, dass er aufgeben musste. Anschließend verzichtete der Asiate ebenfalls auf das 1. Einzel. Damit stand Ersatzmann Christoph Clarenbach plötzlich in der Pflicht. Und das auch noch gegen German Open-Sieger Kenneth Jonassen. Doch er lieferte kein schlechtes Spiel. Jonassen schoss den jungen Bonner nicht ab und so konnte Clarenbach den ein oder anderen schönen Punkt herausspielen.

SC Bayer 05 Uerdingen ­ 1. BC Beuel     8:0
1. HD    Jonassen/Hopp    - Zwiebler/Xie        7:2/7:0/7:0
DD    Grether/Olsen        - Dössing-Eiber/Busch    7:1/7:0/7:2
2. HD    Massing/Bruil        - Maywald/Hannes        7:4/7:1/7:1
DE    Meulendijks        - Dössing-Eiber        7:0/7:3/7:0
MX    Olsen/Hopp        - Busch/Zwiebler        7:2/7:0/7:5
1. HE    Jonassen        - Clarenbach            7:1/7:1/7:2
2. HE    Bruil            - Maywald            8:6/7:3/6:8/5:7/7:2
3. HE    Massing        - Hannes            7:2/7:3/2:7/7:2

8. Spieltag:
Auch die Langenfelder mussten in Uerdingen ran. Immerhin sprangen ein Sieg, zweimal fünf und einmal vier Sätze dabei heraus. Der Ehrenpunkt gelang Mike Joppien und Andi Wölk im 2. Doppel. Mit einer Glanzleistung bezwangen sie das holländische Nationaldoppel Bruil/Massing glatt in drei Sätzen. Auch das 1. Doppel B. Joppien/J. Tesche lieferte gegen Jonassen/Hopp eine tolle Partie ab. Nach 2:0-Satzführung fanden Jonassen/Hopp jedoch richtig ins Spiel und bogen das Match noch zu Uerdinger Gunsten um. Langenfelds "Neue" Steffi Müller zeigte ihrer Vorgängerin in Langenfeld Judith Meuledijks, was sie drauf hat. Sie verlor nach knappen vier Sätzen gegen die niederländische Nummer 1. Wie schon im 1. Herrendoppel musste Joachim Tesche an diesem Tag die zweite bittere Niederlage hinnehmen. Wieder konnte er sich im Mixed mit Anne Hönscheid einen 2:0 Satzvorsprung erkämpfen. Danach mussten Anne und Joachim aber die Klasse von Rikke Olsen (Weltranglisten-Vierte im Mixed und Doppel) und Kristof Hopp einsehen. Die folgenden drei Sätze holten sich die Neuzugänge im Bayer-Dress.

FC Langenfeld ­ SC Bayer 05 Uerdingen    1:7
1. HD    B. Joppien/J. Tesche    - Jonassen/Hopp    7:3/7:5/5:7/5:7/5:7
DD    Müller/Hönscheid    - Grether/Olsen    2:7/2:7/1:7
2. HD    M. Joppien/Wölk    - Bruil/Massing    7:2/8:6/7:3
DE    Müller            - Meulendijks        7:3/5:7/3:7/2:7
MX    Hönscheid/J. Tesche    - Olsen/Hopp        8:7/8:6/4:7/0:7/2:7
1. HE    B. Joppien        - Jonassen        0:7/3:7/2:7
2. HE    M. Joppien        - Bruil            4:7/0:7/0:7
3. HE    Wölk            - Massing        0:7/8:6/3:7/3:7

Wieder war für Wesel wenig zu holen. Mit veränderter taktischer Aufstellung, ohne den Belgier Ruud Kuijten, für den Doppel- und Mixedspezialist Markus Mössing ins Einzel musste, machten diesmal die Damen von sich reden. Das Damendoppel verlief äußerst ausgeglichen. Die 21-jährige Diane Lakermann spielte in Top-Form. Die Niederlage von Lakermann/Döhmen kam erst in der Verlängerung des fünften Satzes. Den entschieden Dössing-Eiber/Busch mit 8:6 für sich. Genauso spannend und ausgeglichen gestaltete sich das Mixed. Hier überzeugte das neuformierte Mixed auf Weseler Seite Döhmen/Hukriede gegen die jungen Beueler Busch/Zwiebler. Doch am Ende siegten im alles entscheidenden fünften Satz, Mareike und Marc mit 8:7. Auch das zweite Herrendoppel bot ein ansehnliches Spiel.

1. BC Beuel ­ BV Wesel RW 8:0
1. HD    Zwiebler/Xie        - Mössing/Hukriede        7:1/7:2/7:1
DD    Dössing-Eiber/Busch    - Lakermann/Döhmen    7:0/7:2/5:7/2:7/8:6
2. HD    Maywald/Hannes    - Schüler/Löll            7:3/7:5/3:7/7:1
DE    Dössing-Eiber        - Lakermann            7:2/7:1/7:2
MX    Busch/Zwiebler    - Döhmen/Hukriede        7:5/6:8/5:7/7:4/8:7
1. HE    Xie            - Mössing            7:0/7:0/7:0
2. HE    Maywald        - Löll                7:1/7:0/7:2
3. HE    Hannes        - Schüler            7:3/7:0/7:2
 

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Fabian Dietrich