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22.04.2001
Petra Overzier 
die große deutsche Nachwuchshoffnung im Interview
Fabian Dietrich, Mitglied des Presseteams des BLV-NRW interviewte Petra Overzier, hoffnungsvolles deutsches Nachwuchstalent vom TTC Brauweiler. Hier lernen wir die 19-jährige nicht nur von ihrer sportlichen Seite kennen, sondern bekommen auch einen kleinen Einblick in ihr Privatleben.

BR: Der TTC Brauweiler wird auch in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga starten, genügt das deinen Ansprüchen?

Petra Overzier: Ich werde in der kommenden Saison nicht für die Mannschaft des TTC Brauweiler spielen - so lautet der Vertrag. Es kann sein, dass ich ein/zwei mal aushelfe, aber generell spiele ich nicht.
 

BR: Hast du schon mal über einen Vereinswechsel nachgedacht? 

Petra Overzier: Natürlich habe ich darüber nachgedacht den Verein zu wechseln. Aber ich bekam dann vom TTC ein gutes Angebot und dann habe ich mich doch nach längerem hin und her entschieden in Brauweiler zu bleiben.
 

BR: Deine Schwester Birgit wechselt nach Gildehaus. Was sagst du dazu?

Petra Overzier: Ja, ich denke Birgit hat genau das Richtige gemacht. Sie ist in Gildehaus sehr gut aufgehoben und die gesamte Mannschaft ist sehr nett. Zweite Bundesliga ist genau richtig.
 

BR: Wie sieht deine "Karriereplanung" für die kommende Saison aus? Wirst du international spielen (Weltrangliste)?

Petra Overzier: Ein Grund, warum ich in Brauweiler geblieben bin, sind die internationalen Turniere. Ich möchte gerne mehr spielen als bisher, allerdings muss ich mich noch ein wenig gedulden, bis ich meine Ausbildung fertig habe.  Aber dann möchte ich voll einsteigen. Bis zum Sommer werde ich noch ein paar internationale Turniere, u.a. zwei Turniere in Asien spielen und natürlich die Europameisterschaft U19, und die Weltmeisterschaft Aktive.
 

BR: Wie vereinbarst du Sport und Beruf?

Petra Overzier: Wie bereits oben erwähnt mache ich zur Zeit eine Ausbildung. Die Firma „Trienekens“ (Entsorgungsfirma) unterstützt mich dabei voll und ganz. Ich habe einen Nachmittag und zweimal morgens frei, was ich zum trainieren nutze. Es ist zwar schon stressig, aber ich denke, es ist o.k. so. Für Turniere werde ich auch ohne Probleme freigestellt.
 

BR: Du wirst als hoffnungsvollstes deutsches Badmintontalent bezeichnet - wann hast du mit dem Sport angefangen? Wie sieht dein Trainingsplan aus?

Petra Overzier: Mit dem Sport habe ich mit 6 Jahren angefangen, weil ich keine Lust mehr aufs Turnen hatte. Seitdem habe ich den Schläger nicht mehr zur Seite gelegt. Ich trainiere etwa 7-mal die Woche in der Halle und zusätzlich noch Laufen und Krafttraining.
 

BR: Wie schätzt du die Jugendförderung in Deutschland ein?
Wurdest du so gefördert, wie du es dir vorgestellt hast?

Petra Overzier: Ich denke die Jugend wird ganz gut gefördert, man könnte zwar einige Sachen meiner Meinung nach besser machen, aber ich denke man kann schon gut arbeiten. Meine persönliche Förderung war und ist sehr gut.
 

BR: Wie denkst du über den hohen Ausländeranteil in den Bundesligateams? Siehst du dort eine Gefahr, dass deutsche Talente nicht (kaum) zum Einsatz kommen?

Petra Overzier: Natürlich ist der Ausländeranteil sehr hoch in der Bundesliga. Aber so sehr habe ich mich damit auch noch nicht beschäftigt, da ich ja selber gar keine Bundesliga spiele.
 

BR: Wie denkst du über die Änderung, der IBF, Sätze bis 7 zu spielen. Wird Badminton dadurch publikumswirksamer? 

Petra Overzier: Ich denke die Entscheidung mal einen neuen Modus zu spielen wurde Zeit. Diese Kurzsätze machen den Badmintonsport attraktiver, denn schlechte Spiele gehen schneller vorbei und richtig gute Spiele werden noch spannender, da vom ersten Ballwechsel an Spannung und Konzentration gefordert sind.
 

BR: Wie ist es für dich als Spielerin - sinnvoll oder eine zu große Umstellung?

Petra Overzier: Für mich war die Umstellung gar nicht so schlimm - im Gegenteil - ich spiele so sehr gerne. Allerdings muss man sich etwas für die Doppeldisziplinen einfallen lassen, denn so ist es doch sehr schwer. Zum Beispiel jedes Paar hat generell nur einen Aufschlag.



Fabian Dietrich, Rathenaustr. 41, 44532 Lünen, Tel.: 02306-13016
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